Das junge Grün ..im Bogen von Geburt und Tod......Der Frühling fing mit kleinen grünen Sprossen an, es folgten Blüten , erst zaghaft, dann immer bunter und üppiger. Danach begann es bei den Bäumen und Sträuchern: es dauerte ein wenig, die Knospen wurden voller, grösser, bis endlich das junge GRÜN , die BLÄTTER erschienen. Zart, dünn und durchsichtig formten sie ein neues " DACH" in jeden Baum. Es ist wirklich wohltuend, jetzt draussen in diesem frischen GRÜN zu sein. Jeder Baum ist eine Einladung , sich darunter zu setzen und die Sonne durch die Blätter hindurch zu spüren.
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und im nächsten Frühling erscheinen sie wieder!
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Hier eineige Textauszüge:
Die Farbe Grün im Mittelalter und im Christentum : Im Mittelalter und der Zeit der Minnesänger war Grün die Farbe der Liebe. Der Held Céladon besingt im Schäferoman "Astrée" von Honoré d'Urfé auf etwa 5500 Seiten seine Geliebte und trägt dabei ein maigrünes Gewand. In einem bekannten Minnelied heißt es (Quelle: Bruns 1997):
"Grün ist allem meinen Sinn
Ist der lieb ein anfing.
Grün soltn allezeit haben wert,
ob dein Herz dir lieb begehrt.
(...)
Grün soll niemant tragen,
der in lieb will verzagen."
Grün war im Mittelalter nicht nur die Farbe der Liebe, sondern auch die Farbe der bösen Schlangen und Dämonen. Im alten China besaß der Drache noch eine sehr positive Bedeutung. Er symbolisierte die göttliche Macht der Umwandlung, den Rhythmus der Natur, sowie übernatürliche Weisheit und Stärke. Insofern wurde der Drache oft mit der Farbe Grün in Verbindung gebracht. Das Christentum deutete das positive Symbol um und kreierte ein Ungeheuer, welches alle bösen und destruktiven Eigenschaften in sich vereinte. Christliche Dämonen waren drachenähnlich und besaßen grüne Hautfarbe und grüne Augen, von ihnen ging tödliches Gift und "Höllengestank" aus. Fruchtbarkeit als Symbol für die Farbe Grün wurde zu etwas Anrüchigem, da die christlichen Sittenhüter jeden Verdacht auf eine ungezügelte Sexualität vermeiden wollten. Der Teufel - als Jäger auf die Seelen - trat in einem grünen Rock auf. Obwohl manche Künstler des Mittelalters das Kreuz Christi grün malten oder Heilige auf ihren Bildern oft grün tragen - als Zeichen der Hoffnung - existiert bis heute die Vorstellung, dass Grün zusammen mit der Farbe Gelb mit dem Begriff "Gift" verbunden ist (z. B. im Begriff "giftgrün").
Im alten Ägypten war die Farbe Grün wie das Blau positiv besetzt. In einer alten ägyptischen Hymne auf den lebensspendenden Fluss Nil heißt es (Quelle: Bruns 1997):
Preiset in Ehrfurcht den Meister des Alls,
Der alle Ufer mit Grün geschmückt
Und leben lässt vom Vieh den Menschen
Und von den grünen Fluren das Vieh.
Du grünst, o Nil, du grünst die Gefilde.
Franz Schubert in "die liebe Farbe" lässt den Lauf des GRÜN in seinem Lied klingen:
Die liebe Farbe
In Grün will ich mich kleiden,
In grüne Tränenweiden:
Mein Schatz hat's Grün so gern.
Will suchen einen Zypressenhain,
Eine Heide von grünen Rosmarein:
Mein Schatz hat's Grün so gern.
Wohlauf zum fröhlichen Jagen!
Wohlauf durch Heid' und Hagen!
Mein Schatz hat's Jagen so gern.
Das Wild, das ich jage, das ist der Tod;
Die Heide, die heiß ich die Liebesnot:
Mein Schatz hat's Jagen so gern.
Grabt mir ein Grab im Wasen,
Deckt mich mit grünem Rasen:
Mein Schatz hat's Grün so gern.
Kein Kreuzlein schwarz, kein Blümlein bunt,
Grün, alles grün so rings und rund!
Mein Schatz hat's Grün so gern.
aus: Die schöne Müllerin Melodie : F. SChubert