28. April 2009

Das junge Grün... im Bogen von Geburt bis Tod

Das junge Grün ..im Bogen von Geburt und Tod......Der Frühling fing mit kleinen grünen Sprossen an, es folgten Blüten , erst zaghaft, dann immer bunter und üppiger. Danach begann es bei den Bäumen und Sträuchern: es dauerte ein wenig, die Knospen wurden voller, grösser, bis endlich das junge GRÜN , die BLÄTTER erschienen. Zart, dünn und durchsichtig formten sie ein neues " DACH" in jeden Baum. Es ist wirklich wohltuend, jetzt draussen in diesem frischen GRÜN zu sein. Jeder Baum ist eine Einladung , sich darunter zu setzen und die Sonne durch die Blätter hindurch zu spüren.
Auf dem Boden ein Teppich aus Grashalmen, in dem die Tautropfen noch hängen bleiben
Man sagt: Die altägyptische Himmelsgöttin und Göttin der Kuh Hathor wurde gelegentlich in der Gestalt eines grünen Baumes dargestellt. Sie galt als Herrin über die Liebe und das Leben. Eine Darstellung über die Göttin in einer Grabkammer zeigt, wie aus einer Maulbeerfeige eine schwere Brust heraushängt, welche den Pharao tränkt. Besondere Bedeutung besaß der grüne Halbedelstein Malachit. Er wurde gemahlen und mit Eiweiß, Akazienharz oder Feigenmilch verrührt, so dass eine smaragdgrüne Malfarbe und Schminke entstand. Diese wurde von den ägyptischen Frauen zum Schminken ihrer Augenlider verwendet. Neben seiner Verwendung als Pigment ist er bis heute ein beliebter Schmuckstein geblieben. Die Ägypter bauten das Mineral am Berg Sinai ab und gewannen daraus Kupfer. In der arabischen Welt nahm man gepulverten Malachit als Gegengift und gegen Geschwüre ein. Diese Wirkung ist wie seine Verwendung als Talisman, der Kinder vor Unfällen beschützen soll, eine Legende geblieben. Manche schreiben ihm jedoch noch heute heilende Kräfte zu. Ähnliches galt auch für den grünen Edelstein Smaragd. Nach ein paar Tagen ( WOCHEN) wird dieses Grün "satter" werden, nicht mehr so durchsischtig, unter den Bäumen wird es "dunkler" sein, und die Schatten bekommen olivgrüne Töne.. Und wenn der Sommer seinen Höhepunkt erreicht hat, mischen sich schon die ersten Brauntöne zum Grün....die Blätter verdorren , fallen ab und vergehen, doch bis dahin ist noch viel Zeit,
und im nächsten Frühling erscheinen sie wieder!

Hier eineige Textauszüge:
Die Farbe Grün im Mittelalter und im Christentum : Im Mittelalter und der Zeit der Minnesänger war Grün die Farbe der Liebe. Der Held Céladon besingt im Schäferoman "Astrée" von Honoré d'Urfé auf etwa 5500 Seiten seine Geliebte und trägt dabei ein maigrünes Gewand. In einem bekannten Minnelied heißt es (Quelle: Bruns 1997):

"Grün ist allem meinen Sinn
Ist der lieb ein anfing.
Grün soltn allezeit haben wert,
ob dein Herz dir lieb begehrt.
(...)
Grün soll niemant tragen,
der in lieb will verzagen."
Grün war im Mittelalter nicht nur die Farbe der Liebe, sondern auch die Farbe der bösen Schlangen und Dämonen. Im alten China besaß der Drache noch eine sehr positive Bedeutung. Er symbolisierte die göttliche Macht der Umwandlung, den Rhythmus der Natur, sowie übernatürliche Weisheit und Stärke. Insofern wurde der Drache oft mit der Farbe Grün in Verbindung gebracht. Das Christentum deutete das positive Symbol um und kreierte ein Ungeheuer, welches alle bösen und destruktiven Eigenschaften in sich vereinte. Christliche Dämonen waren drachenähnlich und besaßen grüne Hautfarbe und grüne Augen, von ihnen ging tödliches Gift und "Höllengestank" aus. Fruchtbarkeit als Symbol für die Farbe Grün wurde zu etwas Anrüchigem, da die christlichen Sittenhüter jeden Verdacht auf eine ungezügelte Sexualität vermeiden wollten. Der Teufel - als Jäger auf die Seelen - trat in einem grünen Rock auf. Obwohl manche Künstler des Mittelalters das Kreuz Christi grün malten oder Heilige auf ihren Bildern oft grün tragen - als Zeichen der Hoffnung - existiert bis heute die Vorstellung, dass Grün zusammen mit der Farbe Gelb mit dem Begriff "Gift" verbunden ist (z. B. im Begriff "giftgrün").


Im alten Ägypten war die Farbe Grün wie das Blau positiv besetzt. In einer alten ägyptischen Hymne auf den lebensspendenden Fluss Nil heißt es (Quelle: Bruns 1997):

Preiset in Ehrfurcht den Meister des Alls,
Der alle Ufer mit Grün geschmückt
Und leben lässt vom Vieh den Menschen
Und von den grünen Fluren das Vieh.
Du grünst, o Nil, du grünst die Gefilde.

Franz Schubert in "die liebe Farbe" lässt den Lauf des GRÜN in seinem Lied klingen:

Die liebe Farbe

In Grün will ich mich kleiden,
In grüne Tränenweiden:
Mein Schatz hat's Grün so gern.
Will suchen einen Zypressenhain,
Eine Heide von grünen Rosmarein:
Mein Schatz hat's Grün so gern.

Wohlauf zum fröhlichen Jagen!
Wohlauf durch Heid' und Hagen!
Mein Schatz hat's Jagen so gern.
Das Wild, das ich jage, das ist der Tod;
Die Heide, die heiß ich die Liebesnot:
Mein Schatz hat's Jagen so gern.

Grabt mir ein Grab im Wasen,
Deckt mich mit grünem Rasen:
Mein Schatz hat's Grün so gern.
Kein Kreuzlein schwarz, kein Blümlein bunt,
Grün, alles grün so rings und rund!
Mein Schatz hat's Grün so gern.


aus: Die schöne Müllerin Melodie : F. SChubert

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Willkommen Grün!

Anonym hat gesagt…

Hallo AOEA, schön dass du wieder da bist.

barbara2 hat gesagt…

liebe aoea,
wunderschön! april ist der monat mit der grössten blütenpracht der bäume und den vielfältigsten grünvariationen, im mai fällt einem dann auf einmal schlagartig auf: himmel wie grün ist eigentlich die natur, dann sind alle blätter ausgewachsen, die schattierungen grün veschwunden und die blüten der bäume auch.
herzlich
barbara

barbara2 hat gesagt…

na meine liebe, was macht das krnakenlager? ich hoffe, du hast genug zeit, nach draussen zugehen und die blühende und spriessende natur zu geniessne
herzlich
barbara

Anonym hat gesagt…

Hoi, da wünsch ich aber gute Besserung! Uns hilft manchmal ein leichtes Schmerzmittel besser als ein Krankenhausaufenthalt. Oder fröhliche Musik (ich meine wirklich fröhlich, aufheiternd)