11. Juli 2007

Intro zu: EXPO 2 : Bilder einer Ausstellung

Edward Hopper (1882-1967)

22. Juli 2007: 125. Geburtstag

Amerik. Maler

Der Maler Edward Hopper gilt als bedeutendster Vertreter des "Amerikanischen Realismus". Geboren in Nyack, New York, studierte er 1900-1906 an der dortigen School of Art Illustration und Malerei und arbeitete danach (für den Broterwerb) zwanzig Jahre lang als Illustrator bei diversen Werbeagenturen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts reiste er mehrmals nach Europa und ließ sich von den französischen Impressionisten inspirieren. 1924 heiratete er die Malerin Josephine Verstille Nivison, die ihm bei einer Internationalen Gruppenausstellung im Brooklyn Museum of Art zum künstlerischen und kommerziellen Durchbruch verhalf. Schon 1933 zeigte das Museum eine Retrospektive des mittlerweile angesehenen Malers. Hopper thematisierte neben Stadt- und Naturstudien immer wieder die Einsamkeit des Individuums, eingefangen in Hotelzimmern, Wartezimmern, Diners etc. Die Arbeit "Nighthawks" - vereinzelte Nachtschwärmer in einer Bar - zählt zu den populärsten Gemälden des 20. Jahrhunderts. Seine eindrucksvoll-lakonische Darstellung melancholischer Alltagssituationen hat auch Regisseure wie Alfred Hitchcock (für "Psycho") oder Wim Wenders (für "The Million Dollar Hotel") inspiriert. Edward Hopper starb - fast vergessen - am 15. Mai 1967 85-jährig in New York City.

Nighthawks 1942 (120 Kb); Oil on canvas, 30 x 60 in;

The Art Institute of Chicago
Paintings such as Nighthawks (Art Institute of Chicago, 1942) convey a mood of loneliness and desolation by their emptiness or by the presence of anonymous, non-communicating figures. But of this picture Hopper said: `I didn't see it as particularly lonely... Unconsciously, probably, I was painting the loneliness of a large city.' Deliberately so or not, in his still, reserved, and blandly handled paintings Hopper often exerts a powerful psychological impact -- distantly akin to that made by the Metaphysical painter de Chirico; but while de Chirico's effect was obtained by making the unreal seem real, Hopper's was rooted in the presentation of the familiar and concrete.

Die Geschichte zum Bild:
•Isabelle Collmann: Schicksal am Broadway

Nighthawks

Marilyn, die kleine Frau Mitte 30, mit zarter Figur und blondem Haar, saß wie so oft mit depressivem Gesichtsausdruck an der Theke seiner Bar, die sich am Ende des Broadways an einer Ecke befand. Er kannte sie wegen ihrer häufigen Besuche gut und ahnte, daß sie mit Problemen beladen war. Meistens kam sie, bestellte sich drei Wodka pur, trank sie wortlos aus und verschwand ebenso wortlos wieder. Auch heute war sie wieder gekommen, hatte sich auf den Barhocker gesetzt und ihre drei Wodka bestellt. Sie schien noch verschlossener zu sein als sonst. Kurz nachdem sie das dritte Glas getrunken hatte, betrat ein Mann die Bar. Er ging auf Marilyn zu und redete auf sie ein. Marilyn reagierte jedoch nicht. Sie starrte nur geradeaus, so als befände sie sich in einer anderen Sphäre. Nach einer Weile verließ der Mann achselzuckend die Bar. Der Barkeeper beschloß, Marylin im Auge zu behalten, weil sie ihm heute besonders apathisch erschien. Kurze Zeit später ging Marylin schwankend mit ihrer kleinen Handtasche zur Toilette.

...wird fortgesetzt...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sie schien noch verschlossener zu sein als sonst.

Wunderbar und wunderbar komisch. Und melodramatisch!

Anonym hat gesagt…

komisch? melodramatisch ja und spannend,
das bild gefällt mir, der effekt kommt durch die grosse glaswand, wie ausgestellt.