10. August 2010

Zwischendurch: Wissenswertes

Barbara hat mich angeregt, etwas Infomaterial über die Mongolei zusammenzusuchen. Hier also:

Reiseinfo: die Reise dauerte 14 Tage, von +/-Mitte Juni-Ende Juni.
Die meisten Orte waren zwischen 600 und 2000m Höhe, also morgens und abends war es ziemlich kühl, und auch wenn man spät Abends nochmal "raus muste" , so blieb man nicht lange "vor Ort"! :-)

Allgemein
Das mongolische Klima ist für den Tourismus wirklich ein Nachteil, es sind gerademal der Juli und August für Reisen geeignet.( Vor Juli und nach August kann es viel regnen, also ungeeignet). In Ulan-Bator sinken die Temperaturen im Januar auf bis zu - 25° C bis - 30° C, aber im Sommer kann man tagsüber mit einer Durchschnittstemperatur von 16° C rechnen.
Der Winter beginnt endgültig Anfang Oktober im gesamten Land und bis zur Wüste Gobi hin kann es noch bis zum April Schnee geben. Es herrscht eine trockene Kälte, die häufig von Windböen begleitet wird. In den kältesten Regionen der Khangai-Berge (Provinz Zawchan) ist die Durchschnittstemperatur im Januar - 32° C. Zur gleichen Zeit verzeichnet der Berg Altai in der Region Uws durchschnittliche Werte von - 42° C, während die Temperaturen im Sommer locker 30° C überschreiten.
Die Regenzeit, zwischen Mitte Juli und September, ist nicht wirklich unangenehm, und in einigen Fällen gibt es in bestimmten Steppengebieten eine wahre Gluthitze (40° C).

Das Klima

Die Mongolei hat ein kontinentales Klima, das durch dürftigen Niederschlag und extrem abwechselnden Jahreszeiten gekennzeichnet wird. Die Sibirischen Winter sind für ihre Dauer und niedrigen Temperaturen legendär. Kaum anders ist es auch in der Mongolei, lange kalte Winter dauern vom Oktober bis April. Der Sommer kommt nur im Juli und August, wo die meisten Niederschläge auftreten.
Für den Tourismus ist dies ein wirklicher Nachteil und es bleiben für Reisen gerademal der Juli und August.
Die durchschnittliche Temperatur ist im großen Teil des Landes vom November bis März unter dem Gefrierpunkt. Winternächte von -40°C kommen jedes Jahr vor (das Rekord Minimum war -60°C im Jahr 2005 im Zavkhan Provinz). Im Sommer dagegen erreicht die Hitze +33°C in Ulaanbaatar und +40°C in der Gobi Wüste.
Nebenbei, Ulaanbaatar ist mit einer durchschnittlichen Temperatur von -2°C die kälteste Hauptstadt der Welt.

Der Lebensstil

Fast 30 Prozent der Bevölkerung von etwa 2,8 Millionen Menschen führen nomadischen oder halb-nomadischen Lebensstil. Die meisten von denen leben mindestens 10 km vom nächsten Dorf oder Stadt entfernt. So brauchen aktuelle Zeitschriften sowie Post ein paar Wochen Zeit um sie zu erreichen. Damit ist das Radio die einzige zuverlässige Informationsquelle.
Da das Leben der Nomaden stark von der Abfolge der Jahreszeiten und den Eigenheiten der Herdentiere bestimmt wird, ziehen sie mehrmals im Jahr um. Beispielsweise ist die längste Periode, die sie auf der gleichen Weide verbringen, von Oktober und bis zum späten April. Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Kamele werden als die "fünf Schätze" bezeichnet, wobei die Pferde als die wichtigste betrachtet werden. Zum Alltag gehören die Tätigkeiten wie Kühe melken, Vieh hüten, Milch verarbeiten, Pferde einreiten, Dung sammeln etc.

Die Kleidung

Das Hauptelement der mongolischen traditionellen Bekleidung ist das „Deel“, eine Robe mit langem Saum, Ärmel und ein langes Tuch um die Taille als Gürtel. Die Männer tragen normalerweise Deels aus schwerer Baumwolle, wohingegen die Frauen häufig Deels aus Seide tragen. Im kalten Winter werden Deels von innen mit Schaf- oder Ziegehaut gefüttert.

Flora
Für den Altai sind über 2000 verschiedene Pflanzenarten bekannt, viele von ihnen kommen reliktisch vor und weisen auf eine früher bestandene "Verbindung der Taigawälder aus Tanne, Fichte und Zirbelkiefer, des sog. Tschorn des Altai, mit den Laubwäldern Europas und des Fernen Ostens hinweisen" (zitiert nach BERG 1959, S. 386). Zu diesen Reliktarten zählen Brunnera sibirica und Brunnera macrophylla, die sonst erst wieder in Buchenwäldern des Kaukasus vorkommen. Ein weitere Reliktart soll die sibirische Varietät der drüsigen Zahnwurz (Dentaria glandulosa var. sibirica) sein, deren Artverwandte (Dentaria glandulosa) wiederum erst wieder in den Karpaten anzutreffen ist.
Auch sind einige Pflanzenarten einzig auf den Altai beschränkt wie zum Beispiel Koeleria altaicus, Festuca krylovus, Carex altaicus und Oxytropis altaicus und tragen somit als Artnamen oft den Namen des Gebirgssystems Altai. Insgesamt sollen 212 Arten entweder relitkisch oder endemisch vorkommen und somit den besonderen Stellenwert der Vegetation des Altai hervorheben (Quelle: http://www.wcmc.org.uk/protected_areas/data/wh/altai.htm).



Waldgürtel
Abhängig von der kontinentalen Lage wechseln im Westen und Süden die Wälder schon in einer Höhe von 350 Metern die Steppen ab, nach Südosten nimmt die Höhe der unteren Waldgrenze zu. Laubholzarten haben nur zweitrangige Bedeutung, die vorkommenden Wälder werden hauptsächlich durch Nadelbäume wie die Sibirische Lärche (Larix sibirica), Zirbelkiefer (Pinus cembra), Tanne (Abies spec.), Fichte (Picea spec.) und Kiefer (Pinus sylvestris) bestimmt. Eine Ausnahme bilden die Birken (Betula nana und B. rotundifolia), die vor allem in etwas feuchteren, zum Teil mit Sphagnum bedeckten Regionen der Hochebenen und alpinen Region vorkommen.

Die Steppen
Im Nordwesten, Westen und Süden grenzen Steppen der Ebene an den Altai, aber auch im Gebirgssystem selbst befinden sich in den intramontanen Becken sogenannte Steppen. Walter unterteilt die Steppen noch in echte Steppen, Übergangssteppen zur Halbwüste und Wiesensteppen (vgl. Walter 1974, S. 345). Es zeigt sich, daß die im Vorland liegenden Steppen eher den Echten Steppen zuzurechnen sind und bis in Höhen von 400-600 Meter Höhe reichen, während die Steppen der Becken eher den Charakter der Übergangssteppe zur Halbwüste besitzen (siehe auch Abbildung 6) und meist auch höher liegen (rund 1000 Meter). An feuchteren Standorten im Altai sollen sich nach Walter Wiesensteppen entwickelt haben, die eine Vegetationsbedeckung von 100 % erreichen und in ihrer Artenzusammensetzung den typischen zonalen Wiesensteppen gleichen.
Die Vegetation der Steppen besteht neben vielen Gräsern aus den Gattungen Stipa (S. ioannis und S. sibirica), Festuca und Carex auch aus Sträuchern wie der Zwergmandel (Amygdalus nana) und/ oder dem Beifuß-Gewächs Artemisia frigida. Ebenfalls zu erwähnen sind mehrere Fingerkräuter (Potentilla), der Staudich (Kochia prostrata) sowie das schlanke Schillergras (Koeleria gracilis).


Huvsgul See• -Standort : in 102 km, nördlich von der Stadt Murun, in der Nordregion
• -Seefläche : 2760 qkm, 136 km lang, 36 km breit. Die tiefste Stelle ist 262,4 m tief, die Durchschnittstiefe ist 138 m. In den See münden über 100 große und kleinere Flüsse und nur ein einziger Fluss der Egiin Gol fließt raus und mündet weiter in den Selenge Fluss ein , welcher weiter in den Baikal See einmündet. Der Huvsgul Nuur See hat 2 Inseln.


• Eine von denen ist mit großen Felsen bedeckt, worauf viele Vögel Nesten, Eier legen und ihre Zöglinge hochziehen. Die andere Insel hat sehr schöne Pflanzenwelt.
- Klarheit des Wassers: in der 24,5 m Tiefe. Der Wassertemperatur beträgt im August nicht mehr als + 15 Grad Celsius.
- Entstehung: Vor 7 Millionen Jahren wurde dieser See entstanden. Der Beweis dafür sind die Wandzeichnungen und Eingravierungen aus der Kupferzeit, die Zeichnungen sind in den um den See liegenden Bergen häufig zu finden. Die ökologischen Gegebenheiten des Huvsgul Sees ähneln sich mit denen von der Baikal See. Im See sind 12 Arten von Fische, 7 davon sind für Fischerei geeignet.

Sagen und Legenden: Die Mongolen Ehren den Huvsgul See und nennen ihn als Meer. Das gefiel dem örtlichen Herrscher der damaligen Mandschuregime nicht und befahl vom Huvsgul See Steuern zu ziehen. Daraufhin reagierten einige Einheimischen und erklärte dem boshaften Herrscher, dass der Huvsgul kein See sondern ein Meer sei, weil seine Tiefe und sein Wasser unermesslich seien. Aber der Herrscher gab nicht leicht auf und machte ein sehr folgenschweres Angebot. Wenn der Huvsgul ein Meer sein solle, müsse er mindestens 100 Zumündungen haben. Wenn es der Fall sein sollte, wird er weiter keine Steuern ziehen. Aber wenn es nicht der Fall sein sollte, werden die Köpfe der Streitpartei abgemacht. Daraufhin schickte er Gesandten zum See, um seine Mündungen nachzählen zu lassen. Aber inzwischen hat der Wettergott diese listige Entscheidung gehört und es hat ihn sehr empört. Aus der Empörung wurde Zorn und daraufhin regnete es wie gegossen mit Blitz und Donner natürlich. Die Gesandten am Huvsgul See zählten über 100 Zumündungen, da aus allen Seiten her Regenwasser wie kleine Bächlein in den See einflossen, und so haben sich die Einheimischen von den Steuern für den Huvsgul See selber befreit.

2 Kommentare:

barbara2 hat gesagt…

liebe aoea,
das war interessant, danke dir dafür. es bestätigt das, was ich an hand der bilder vermutete. der dung dürfte dann getrocknet als heizmaterial dienen wie bei den nomaden afrikas der kameldung. womti sie ihre tiere wohl in der langen winterszeit füttern? denn die winterweide wird ja auch entweder unter schnee liegen oder wenig wachstum haben, bei den niedrigen temperaturen. die nahrung der menschen düfte auch mehr tierisch sein und wenig obst und gemüse enthalten, denke ich mal.
man denkt bald, so ein leben gäbe es auf dieser erde nicht mehr.

Anonym hat gesagt…

huhu!