11. August 2006

Eine junge Lehrerin, eine neue erste Klasse!

Erika Dühnfort, vielleicht einigen bekannt, war WS Lehrerin. Ihr „Fach“ neben "nur" Klassenlehrerin zu sein, war auch Deutsch, Grammatik, rechtschreibung usw usw. Sie hat in diesem Bereich viele Bücher geschrieben, auch verschiedene Märchen. (Google gibt eine gute Übersicht).

Ich besitze ein altes schwarz-weiss Foto auf dem Erika Dühfort als frischgebackene Klassenlehrerin im Kreis einer neuen ersten Klasse zu sehen ist.

Eins von den vielen “ I-Dötzchen“ (=so nannte man die Erstklässler in Wuppertal) bin ich... (wo steh ich wohl?)

Leider war ich nur bis Mitte zweiter Klasse in Wuppertal. Danach gings woanders weiter und „Frl. Dühnfort „ geriet langsam in Vergessenheit. Das Leben ging seinen Lauf....


Viel, viel später sass ich auch vor einer Kinderschar im Kindergarten und durfte jeden Tag Märchen erzählen. Der Zufall gab mir den Hinweis auf die Neuerscheinung von Elfengeschichten...geschrieben von - - -
Erika Dühnfort!! -Meiner Lehrerin! -
Das Buch musste ich haben!
(Noch ein Buch neben Meyer, Geiger, Lenz im Bücherschrank!) !

Die Elfenkönigsweise nahm mich sofort in ihren Bann. (-War es, weil meine Lehrerin der 1. Klasse dieses Buch geschrieben hatte?) - wurde mir doch klar, dass hier die Motive der irischen Märchen kunstvoll mit dem Wissen um die Hintergründe des Schulungsweges verwebt worden waren.

Dieses Märchen habe ich natürlich um die Johanni-Zeit im Kindergarten erzählt. Da es kein bekanntes und schon vertrautes Grimm-Märchen war, lauschten die Kinder mit besonderer Andacht.
An der Stelle wo der junge Geiger mit grösster Mühe die Melodie „von hinten nach vorne“ spielen musste, wurde es so still dass man ein Staubwölkchen im Sonnenlicht hätte glitzern hören können . Ein frohes Aufatmen ging durch den Kreis, als der Geiger es mühsam geschafft hatte, seine Melodie vom Ende bis zum Anfang wieder zurück zu spielen .

Ein Elternpaar hatte das Märchen gehört und in der anschliesenden Unterhaltung kamen fragende Andeutungen, ob diese Geschichte nicht "zu anspruchsvoll, zu konstruiert " für Kindergartenkinder sei. ...


Man könnte ja ebenfalls fragen: ist es nicht wunderbar, wenn schon im Kindergarten die "Samen der höheren Erkenntnis " in die fruchtbare Erde gesät werden? *

* Huch, das klingt aber geschwollen!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

solange die kinder aufmerksam und gespannt zuhören, ist alles andere akademisch.
du bist die hinten stehende in weiss mit haarkranz und schwarzem beutelchen um den hals, 3. links neben der lehrerin

AOEA hat gesagt…

Du hast fast recht, nicht die mit dem Beutelchen, sondern 3 Plätze weiter, mit den gefalteten Händen, das bin ich!
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war das Kleid hellblau.

PS: das waren grosse Klassen damals!! Heutzutage unvorstellbar.