22. Januar 2009

Die zerrinnende Zeit

barbara2 hat einen neuen Kommentar zu Ihrem Post "Die Zeit ist wie ein Bild von Mosaik..." hinterlassen: liebe aoea,also wieder gesund! herzlichen glückwunsch, dann muss ich etwa mit einer woche rechnen, gut zu wissen. ich liebe chagall,-)
herzlich barbara
Liebe Barbara, ja, diese Zeit brauchst Du sicher, ich seh das um mich rum; alle "laufen" im gleichen Zeit -Schema !
Hermann Finkelsteen hat einen neuen Kommentar zu Ihrem Post "Die Zeit ist wie ein Bild von Mosaik..." hinterlassen:
liebe Aoea,weisst Du eigentlich warum alle Uhren bei Chagall auf 10 nach 10 gestellt sind?
Lieber Herrmann; ich habe bis jetzt bei Chagall noch nie so richtig auf die Uhrzeit geschaut..aber jetzt wo Du es sagst, fällt es mir auch, und ich bin auf die Antwort gespannt!!
Denn bei DALI sind die Uhren auf verschiedene Zeiten eingestellt!!
"Die weichen Uhren"
"Die Beständigkeit der Erinnerung"
(La persistance de la mémoire)
(C) 1931 by Salvadore Dali
Uhr-Zeit als Souvenir zu kaufen.
tatsächlich kann man diese Zeit kaufen.!
zeitlose Grüsse
aoea

21. Januar 2009

Die Zeit ist wie ein Bild von Mosaik...

Die Zeit ist wie ein Bild von Mosaik;
Zu nah beschaut, verwirrt es nur den Blick;
Willst du des Ganzen Art und Sinn verstehn,
o musst du's, Freund,
aus rechter Ferne sehn

Ach, wie schön und wahr!!!


Marc Chagall, Die Zeit ist ein Fluß ohne Ufer, Gemälde, 1939. – New York,

17. Januar 2009

Man krabbelt sich wieder hoch...


Joseph Canaillo (H.a.D.) hat gesagt…
Goede beterschap!Joseph Canaillo (Hero a.D.)
hartelijk dank!!
Mittwoch, 14 Januar, 2009
Anonym hat gesagt…
GUTE BESSERUNG!von tt
vielen dank für die Wünsche, hoffentlich seid ihr alle verschont geblieben

Mittwoch, 14 Januar, 2009
Foersterliesel hat gesagt…
Gute Besserung!wenns Weleda nicht schafft probiers mit Umckaloabo...aha!!!

Liebe Freunde, ganz herzlichen Dank für die guten Wünsche und Zusprüche. Ich hab das schlimmste hinter mir. eins kann ich sagen: dies Grippewelle hat's in sich, sie kommt und überfällt einen und reisst einen mit, das Fieber steigt und fällt im Spielraum zwischen 38-39.5.

die Hustenafälle sind heftig und schmerzhaft. Alle Personen mit denen ich in den letzten 24 Stunden vor der Erkrankung in Kontakt war, sien ebenfalls krank geworden....

Liebe Liesel, das Mittel aus Südafrika kannte ich nicht, vielen Dank für den Hinweis. Ich hatte natürlich nichts vonWeleda im Haus, und 1 Tag nachdem ich kerank geworden war , war "mein"Jan auch an der Reihe, wir durchliefen die Krankheit synchron mit 1 Tag Zeitverzögerung!! Sozusagen ein Privathospiz....

Das schlimmste sind die Fiebertäume: wirres Zeug, man meint eine ganze nacht geschlafen zu haben, es sind in wirklichkeit nur 1-2 Stunden. In dieser Zeit träumt man die verrµücktesten Dinge, bei mir war es immer das gleiche Bild: ein Computerschirm voll mit wichtigen Daten, die ich veröffentlichen sollte, und, bei jedem Husteanfall wurden alle Daten durcheinander gewirbelt und total falsch dargestellt ; und, je häufiger ich klikkte um den Schirm zu schliessen, je mehr Schirme öffneten sich... zum verrückt werden....dann wird man wach, nassgeschwitzt, wechselt die Nachtkleidung und döst wieder ein, das gleiche Fiebertraumgebilde fängt wieder von vorne an....
Mein Jan hatte ähnliche Träume; er sollte Möbel umdisponieren, und immer wenn er grade an einer Ecke fertig war standen die Möbel wieder am alten Platz...

Es ist auch interessant zu "spüren" wie viele Muskeln bei solchen Hustenkrämpfen beansprucht werden: man spürt sie nämlich hinterher alle in Form von heftigem Muskelkater im ganzen Brustkorb bis hin zu den Rückenmuskeln!

Aber nun geht es aufwärts!!
Das Essen fängt wieder an zu schmecken!!

10. Januar 2009

(Die heilige )BARBARA in Brügge

Barbara in der rechten Bildhälfte, heimlich fotografiert!
Hans Memling:
Ursula-Schrein, vor 1498, Holz, vergoldet und bemalt, 87x33x91 cm,
Memlingmuseum, Brügge; Photo: H. Maertens

Stirnseite:
Ursula mit Jungfrauen
Langseite:
Ankunft in Rom und Empfang durch Papst Syriakus; Einschiffung in Basel zur Rückreise; Märtyrertod in Köln.

Der Maler, am 30. Januar 1465 im 'Poorterbook' der Stadt als Neubürger vermerkt, hat mehrere größere Werke gemalt, von Brüdern und Schwestern des Klosters gestiftet.
Bemerkenswert ist der neue Schrein für die bedeutendste Reliquie des Hospitals, ein Kunstwerk aus Architektur, Bildschnitzerei und Malkunst:

eine Miniaturkapelle aus Holz mit vergoldetem Maßwerk und emailhaft leuchtenden Bildern ringsum - Imitation eines Goldschmiedewerks. In diesen Schrein wurden am 21. Oktober 1489, ihrem Festtag, die Gebeine der Hl. Ursula aus einem kleinen älteren Schrein übertragen. Die Legende der Heiligen - sie gehört zu den Vierzehn Nothelfern - ist lebendig und bilderreich erzählt.

An den Stirnseiten treten dem Beschauer aus illusionistisch gemalten Kirchenräumen die Madonna mit den Stifterinnen und Ursula mit ihren Jungfrauen entgegen. An den Längsseiten schildern sechs Prospekte hinter vergoldeten Arkaden die Reise der Jungfrau und ihrer Begleiterinnen über Köln und Basel nach Rom und wieder zurück nach Köln mit dem Martyrium durch die Hunnen. Einheitlich spielen alle Stationen vor Stadtbildern. In den Kölner Szenen schildert Memling die zeitgenössische Stadt, wie er sie kannte, mit ihren Kirchen und dem im Bau befindlichen Domchor. Die Malerei dieses Schreins war die Vollendung der Kunst van Eycks: die Malerei war durch ihren hohen Realitätsgrad die erste der Künste geworden.

Als der etwa 30jährige Hans Memling sich in Brügge niederließ, mußte er sich die Stadtbürgerschaft erkaufen. Gebürtig aus Seligenstadt (Main) hatte er wahrscheinlich bei Stefan Lochner in Köln gearbeitet und war eine Zeitlang Schüler oder Gehilfe bei Rogier van der Weyden in Brüssel. In der damaligen Welthandelsstadt Brügge hat sich Memlings Hoffnung auf gute Aufträge erfüllt. Um 1470/80 heiratete er eine Brügger Bürgerstochter und erwarb beträchtlichen Grundbesitz: drei zueinander gelegene Häuser zwischen der heutigen Jorisstraat und der Jan-Maraels-Straat; die große Werkstatt mit Gehilfen erforderte Raum. Nicht nur Brügger Bürger, sondern auch englische Lordschaften, Lübecker Kaufleute, italienische Bankiers schätzten seine Malkunst: die virtuose Darstellung und reichhaltige Schilderung in leuchtender Farbigkeit. Seine Altäre standen in Lübeck, Danzig und Florenz. Teile seiner Bilder wurden kopiert, Giovanni Bellini in Venedig und Raffael lernten von ihnen. Nach seinem Tode am 11. August 1494 bis ins 19. Jahrhundert hatte er viele Nachahmer.

9. Januar 2009

Rilke in Brügge ein Gedicht, geschrieben 1909


Béguinage
Béguinage Sainte-Elisabeth, Brügge

I
Das hohe Tor scheint keine einzuhalten,
die Brücke geht gleich gerne hin und her,
und doch sind sicher alle in dem alten
offenen Ulmenhof und gehn nicht mehr
aus ihren Häusern, als auf jenem Streifen
zur Kirche hin, um besser zu begreifen
warum in ihnen so viel Liebe war.
Dort knieen sie, verdeckt mit reinem Leinen,
so gleich, als wäre nur das Bild der einen
tausendmal im Choral, der tief und klar
zu Spiegeln wird an den verteilten Pfeilern;
und ihre Stimmen gehn den immer steilern
Gesang hinan und werfen sich von dort,
wo es nicht weitergeht, vom letzten Wort,
den Engeln zu, die sie nicht wiedergeben.
Drum sind die unten, wenn sie sich erheben
und wenden, still. Drum reichen sie sich schweigend
einem Neigen, Zeigende zu zeigend
Empfangenden, geweihtes Wasser, das
die Stirnen kühl macht und die Munde blaß.
Und gehen dann, verhangen und verhalten,
auf jenem Streifen wieder überquer -
die Jungen ruhig, ungewiß die Alten
und eine Greisin, weilend, hinterher -
zu ihren Häusern, die sie schnell verschweigen
und die sich durch die Ulmen hin von Zeit
zu Zeit ein wenig reine Einsamkeit,
in einer kleinen Scheibe schimmernd, zeigen.


II
Was aber spiegelt mit den tausend Scheiben
das Kirchenfenster in den Hof hinein,
darin sich Schweigen, Schein und Widerschein
vermischen, trinken, trüben, übertreiben,
phantastisch alternd wie ein alter Wein.
Dort legt sich, keiner weiß von welcher Seite,
Außen auf Inneres und Ewigkeit
auf Immer-Hingehn, Weite über Weite,
erblindend, finster, unbenutzt, verbleit.
Dort bleibt, unter dem schwankenden Dekor
des Sommertags, das Graue alter Winter:
als stünde regungslos ein sanftgesinnter
langmütig lange Wartender dahinter
und eine weinend Wartende davor.

7. Januar 2009

Durch die Gässchen, über Spitzen, zum HOSPIZ


Spitze ist wieder voll im Trend. Immer mehr Künstler und Designer entdecken die neuen Möglichkeiten des transparenten Fadenspiels für ihre Kreationen. Brügge, eine Schatzkammer des traditionellen Spitzenklöppelns, wird zur Geburtstätte für diese neue und moderne Form der Spitze. Mit Spitze & Design zeigt sich die ganze Stadt vier Monate lang von ihrer Spitzenseite. Ein wahres Festival aus zeitgenössischer Kunst, Design und Mode. Kunstwerke und Installationen können aber darüber hinaus in den Brüggemuseen Gruuthuse,Belfried, Gezellemuseum und Museum für Volkskunde bewundert werden.
Weiter geht es durch die Gassen und Gässchen. Die Häuser werden kleiner und kleiner, uns pittoresker . Oft muss man genau hinschauen: wie hier: das Häuschen heisst Malpertuske, = Diminutief von MALPERTUIS. * (* davon später)

Siehe die Katze auf dem Dach und das Mäuschen auf der Gegenseite !!!




Dann gelangt man , immer dem Schild folgend: zu:


OUD SINT JAN =
Museum Sankt-Jansspital:
Abbildung: Brugge (Belgium) - Sint Janshospitaal - Malerei der Krankensäle von 1778.

Maler; Jan Beerblock

Das Sankt-Jansspital blickt auf eine Geschichte von acht Jahrhunderten zurück. Die Ordensgemeinschaft empfing und pflegte hier Pilger, Reisende und Kranke. In den mittelalterlichen Krankensälen und der Kirche lernt der Besucher die reiche Geschichte des Hospitals kennen, das im Laufe der Zeit eine eindrucksvolle Sammlung von Archivstücken, Kunstwerken, angewandter Kunst und medizinischen Instrumenten erworben hat. Das Museum besitzt sechs Werke von Hans Memling. Neben den Krankensälen können auch der Diksmuidespeicher, das frühere Dormitorium, und die Apotheke im Nebengebäude besuchen .

auf dem Vorhof zur alten Apotheke steht ein schöne Skulptur, die das Leid, den Schmerz und den Trost zum Ausdruck bringt.

Das ehemalige Hospiz ist als Museumsraum umgestaltet worden.


Malereien von MEMLING begleiten eine Retrospektieve des täglichen Lebens im Hospiz. Alles spielte sich in diesem grossen Raum ab: Krankenlager, ( durch Vorhänge und Wände abgeteilte Kompartimente, Zubereitung der Mahlzeiten, Essen, Krankheit, Schmerzen, Operationen, Dahinsiechen, Tod, Aufbahrung und sogar Totenmessen. Die Wände sind mit Bildern aus dem Bibelgeschehen und mit Abbildungen der Heiligen versehen. Der Anblick soll den Kranken Trost spenden und die Tür zur anderen Welt öffnen helfen.

6. Januar 2009

Die drei Könige aus Brügge von Hans Memeling

Zum Dreikönigstag eine Abbildung von Hans Memling,
die Anbetung der Könige

Die heil'gen Drei Könige
Die heil'gen Drei Könige aus dem Morgenland,
sie frugen in jedem Städtchen
Wo geht der Weg nach Bethlehem,
ihr lieben Buben und Mädchen?"

Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
die Könige zogen weiter,
sie folgten einem goldenen Stern,
der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern bleibt stehn über Josefs Haus,
da sind sie hineingegangen;
das Öchslein brüllt, das Kindlein schrie,
die heil'gen Drei Könige sangen.

Heinrich Heine (1797-1856)

4. Januar 2009

Aus Licht und Eis gewoben..Spitzen aus Brügge

Ein Tag in Brügge. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, Brügge bleibt in jeder Jahreszeit faszinierend. Der Tag hatte ziemlich klar und kalt begonnen, wandelte sich aber während der Fahrt mehr und mehr zu einem nebeligen Wintertag.
Es war noch früh, als wir in Brüge ankamen. Die Parkpätze waren fast leer, die Strassen ebenfalls, nur ein paar Frühtouristen huschten durch die Gassen. Die Geschäfte waren zum Teil noch geschlossen, man merkte aber an allem die Vorbereitungen zum nahenden Winterschlussverkauf. Die Luft war nebelig, versprach aber später sonnig zu werden. Die Kanäle waren zugefroren, leer, keine Boote zu sehen, Brügge schien an manchen Ecken noch zu träumen. Nur die vielen Kirchen und Türme ragten mit ihren Spitzen schon ins helle Licht.

Die ersten Karossen machten sich auf den Weg,
der Frost gab auch seine Opfer preis.

Das Minnewater lag still und zugefroren. Über die Brücke gelang man zum eingang des Beginenhofes.
Flanderns berühmtester Beginenhof "Ten Wijngaarde" (zum Weingarten) entstand etwa um 1230, gestiftet von Johanna von Konstantinopel, Gräfin von Flandern. Über die Dijverbrücke und durch ein hohes klassizistisches Portal betritt man den Fürstlichen Beginenhof von Brügge. Bewohnt wird Flanderns meist besuchtes Stift heute von Benediktinerinnen, nachdem 1930 die letzte Begine gestorben war, erste Beginensiedlungen gab es allerdings schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Die Häuschen mit ihren Vorgärten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Gleich neben dem Eingang befindet sich ein kleines als Museum eingerichtetes "Begijnhuisje".
Das Minnewater diente seit Vorzeiten als Hafen und vermittelt jene Melancholie, die Dichter und Maler immer wieder angezogen hat. Kein anderer Beginenhof wurde so oft beschrieben. In Georges Rodenbachs bekannter Brügge-Erzählung steht er als Beispiel für die einst „tote Stadt". Auch andere Dichter konnten sich der Magie des Stiftes nicht entziehen, wie etwa Rainer Maria Rilke oder Charles Baudelaire.
Marcel Proust empfahl ihn als Reiseziel, "weil das der einzige Ort auf der ganzen Welt ist, wo die Atmosphäre vollkommen der notwendigen Trauerstimmung entspricht."
Heute schwimmen hier Schwäne und fröhliches Stimmengewirr erfüllt den Beginenhof, der sich so malerisch mit seinen weißgetünchten Häusern präsentiert als sei die Zeit tatsächlich stehengeblieben.
(folgender Beitrag: Rilke in Brügge)