September- der Wiederanfang nach der Sommerpause
Schulen, und der Kurse ,und alles was es so gibt hat wieder angefangen. So auch der Bildhauerkursus.
In diesem Jahr habe ich mir den STEIN vorgenommen. Eine neue Materie, die ich interessant finde gleichzeitig aber auch eine Art Angst davor habe. Der Stein duldet keine Fehler, alles was „weg“ ist kann man nicht mehr „dranmachen“. Man kann ihn nicht wieder „zusammen kneten“ und neu formen. Der Unterschied zu dem was ich früher schon mal so gemacht hatte, besteht darin, dass ich hier von einem Entwurf in Ton ausgehen werde. (man kann auch von anderen Matereialentwürfen ausgehen).
Früher ging das nach dem Motto: Man „wählt“ einen STEIN, „schaut“ ihn sich an, „nimmt ihn in die Hand“, dreht und werndet ihn , und lässt dann aus den „Eindrücken“ etwas „entstehen“... der Stein weist sozusagen den Weg.... Es kommen immer irgendwelche Formen hervor, oft sind es sehr interessante Zufallsprodukte.
So kamen bei mir kleine Objekte aus Speckstein hervor, die meistens beim - oder nach dem Kartoffelschälen - weiter bearbeitet wurden. Mit dem Küchenmesser ging das prima, kleine Feilen und was rauhes zum schmirgeln lagen nie weit weg. Und der Wasserkran war nahe, mit der rauhen Seite eines Topfkartzer -Schwammes wurde alles gleich „schön glatt poliert“... Mein ersten „Kunstwerk“ war eine in sich verknotete Schlange...ganz nett geworden, mehr gab der Stein nicht her; gefolgt von einem wirklich „entsetzlich kunstvoll kitschigen Schwan“.....( ich wat stolz, dass der Hals mit dem Kopf nicht kaputt gegangen war) ... dann kam ein ziemlich plattes aber schönes Stück rosa Speckstein , er ergab eine Art Basrelief von ineinader verschlungenen verschiedenen Labyrinth-Formen . Irgendwie fand ich das aber „langweilig“, ich wusste ja jetzt, dass man den Stein in gewisser Weise einfach „formen“ konnte.
Eines Tages „fand“ ich einen ziemlich grossen Speckstein, dunkel und hell „durchwachsen“, der wahrscheinlich schon von jemandem kurz „bearbeitet“ worden war, aber dann eben als Rohling verkauft wurde. Diesen Stein fand ich „toll“ ich sah da viel interessantes drin, legte ihn erwartungsvoll beiseite und wartete auf den richtigen Moment. Verschiedene Male hatte ich ihn schon hervorgeholt, um „das rauszuholen“ was ich drin „sah“...aber es ging nicht..ich kam nicht vorwärts. So vergingen +/-7 Jahre. Der Stein lag noch immer da, oft schaute ich ihn an, er mich sicher auch, aber er blieb liegen .... manchmal lag er mir im Magen.....
Nun, mit diesem Stein fange ich an. Speckstein ist ein „weicher“ Stein. Werner, allwissend, hatte meine Geschichte angehört und meinte nur; dass ich das alles vergessen sollte. Und einfach einen andern Weg wählen:
Wir drehten und wendeten den Stein, stellten ihn auf- und suchten eine Position, die natürlich und logisch wirkte und fixierten ihn auf eine Betoneisenstange. Parallel dazu baue ich dann eine exakte Tonform auf einem anderen Ständer auf. Dann kann ich beginnen, aus diesem Tonmodell die neu FORM zu suchen.
Das klingt ...einfach, ....logisch...
na, hmm...abwarten...ich bin gespannt.Beim Bohren des Loches für den Betoneisenstab stellte sich heraus, dass die weissen Teile des Steins sehr hart sind ,... da werde ich auf Schwierigkeiten stossen, da wird es interessant...