21. September 2010

Ausflug zu den Rentierzüchtern (und Aufbruch nach Moron= nächster Post)


Vom See aus war es ein Tagesausflug zu den Rentierzüchtern. Hier konnte man das typisch mongolische Nomadenleben kennenlernen. Das Ziel dieser Reise sind die Begegnungen mit dem Rentierzüchter-Volk , einem sehr kleinen indigenen Volk das in der heutigen Mongolei mit Rentierherden halbnomadisch zieht - den Tsaatan Der Name Zaatan leitet sich vom mongolischen Wort 'zaa buga' für  Rentier  ab.
Der Besuch mit  unserer kleinen Gruppe bei der Familie der Tsaatan , die uns gastfreundlich aufnimmt, ist es eine recht persönliche Begegnung. Sie erfordert viel Respekt und freundliche Offenheit. Kulturaustausch ist gefragt. Sie lernen das Leben in der rauen Taiga kennen, erfahren, wie die Tsaatan seit Jahrhunderten schon mit den Herden wandern und wie ihr ganzes Leben von den Renen abhängt. Im Sommer wohnen die Tsaatan noch in den runden Lederzelten. Manche Familien leben das ganze Jahr über in diesen beweglichen Heimen.
Die  Behausung der Zaatan heisst mongolisch Urz. Dieses Zelt erinnert  stark an Indianertipis oder an die Zelte der Samen in  Lappland.  Beim Aufbau des Urz werden erst drei schlanke  Stämme  an  den  oberen  Enden mit einem Seil fixiert, dann werden weitere  Staemme  dazugestellt. Das Gerüst wird an  schliessend von unten beginnend mit Zeltplanen, früher auch mit  Häuten, bedeckt. Die Rauchöffnung in der Mitte bleibt offen,  da  sich Mitte  des Zeltes die Feuerstelle befindet.  Noch aus den 70er Jahren wird berichtet, dass der Dreifuss, der die Feuerstelle umschloss, der einzige  metallene Einrichtungsgegenstand   gewesen  sei.  Alle  anderen Gerätschaften  seien aus Holz oder Häuten selbst gefertigt gewesen.

Der Tag war dunstig, leicht nebelig, die Sonne kam nicht richtig durch und,so erschien alles ein wenig wie ein ausflug in eine vergangene Welt...
So ung. war es auch. Man sieht sofort, dass die Menschen im Vergleich mit den Mongolen in den grossen Yurten viel ärmer sind.
Der kühle, neblige Morgen zog  sich bis zum Vormittag hin.



 Der Empfang wie überall freundlich. Es durfte fotografiert werden, nur musste man ihnen Zeit geben um sich "vorzubereiten". ( es wurden die "guten  Kleider" angezogen.) Paul war auf besondere Umstände vorbereitet und hatte einen kleinen Laptop mit Drucker dabei, sodass die Bilder sofort gezeigt und als Geschenk abgedruckt werden konnten.


Das war eine grosse Freude,  alle standen drumherum und sahen die Bilder erscheinen!
Dann wurde  man ins Tipi eingeladen und bekam den traditionellen salzigen Tee mit Butter.



Hinterher zeigten sie die kleinen netten Dinge die sie aus Knochen, Federn und anderem Material herstellen und den Besuchern als Andenken zum Verkauf anbieten.



Augf geht's nach "Hause" in die gemütlche Jurte am See...

Paul und sein Material werden auf dem kleinen Pferd festgezurrt...


langsam verschwindet das Tipi und seine Bewohner im nebelig gebliebenen Tag
* * *
für Barbara: Diese Mal brauchte man keinen Spaten oder sonstiges, da es ja bewaldete Umgebung gab!!!
:-)

7 Kommentare:

Foersterliesel hat gesagt…

liebe Aoea,
wie die Menschen durch die Kräfte der Tiere leben,
schöne Bilder.
lieben Gruß!

barbara2 hat gesagt…

sehr interessant und schöne bilder und das sie quasi für alle fälle dinge zum verkaufen haben. im wald braucht man kein toilettenpapier? na, ja:-)

Thaddaeus Craeyberg hat gesagt…

Hallo! Ich habe mir heute morgen ein wenig zeit genommen, und deine (bzw. deines tochters) Mongoleiberichte und fotos seit juli angeschaut (und natürlich die feine damenplauderrunde in den kommentaren - mit als einziger mann zwischendurch HH Murat Tchundyk) :-)
Sehr schön, die weite und stille, soweit dass in den bildern überhaupt eingefangen werden kann - man muss wohl vor ort sein, um die klarheit eines großen sees bis fast 24 meter zu genießen - wenn man bedenkt, dass eine mini-pfütze, wie der Blausee in der Schweiz schon eine kleine sensation ist, mit kristallklarem blick bis auf den boden in 12 meter tiefe.

Hnm, ein hauch von Uribistan!

Vor allem die erste bis jetzt gezeigte jurte ist sehr schön, und lädt ein zum wohnen. Interessant übrigens die urga - damit kann man auch frauen fangen? Ich werde es mal versuchen - obwohl, jetzt bin ich erst beim säbel polieren (s. Terra C.)

Liebe grüße, ich bin gespannt auf den rest der reise,
Joseph Canaillo

Anonym hat gesagt…

Hallo meine Lieben,
ja, gewisse haben sich zu richtigen Damenblogs entwickelt. Ich find die süss :-)
Jedenfalls, aoea, habe ich schonmal Abenteuerurlaub inkl. ein Besuch im Indianerhoungan gemacht (so heissen sie im Süden der USA). Diese Unterkunft ist für die Frauen, und auch Gäste, die Männer haben einen Ort, der nur für sie gedacht ist.
Überhaupt erinnert mich dein Urlaub immer mehr an meinen eigenen Campingurlaub. Ich glaube diese beiden Völker sind sich sehr ähnlich, und sie haben auch gemeinsame Vorfahren, klar.

AOEA hat gesagt…

Antwort chronologisch an alle:

@Barbara: "im wald braucht man kein toilettenpapier? na, ja" doch sicherlich, aber keinen Spaten!!!

@ Försterliesel: Danke für das Betachten, Du hast auch immer schöne Bilder und sehr interessante Beiträge!

@ Jozef: Wouww, da hast Du ja viel auf einmal gelesen! Freut mich, dass es Dir gefällt!
ich hab auch Deine Säbelgeschichte gelesen. hmm, spannend, da bin ich gespannt wie es weitergeht.

@AussenundInnen: Du das ist nicht MEIN Urlaub, ich setze nur die Reise von Sonja "ins Bild" ...wenn BLOGGER nicht so viele Zicken machen würde!,ginge es schneller!

Anonym hat gesagt…

Liebe AOEA,

wie meinst du das denn genau bitte? Übrigens hat sich meine Mom inzwischen so gut ans iNet gewöhnt, die kann alles was man für den Hausgebrauch so nötig hat.

AOEA hat gesagt…

@Aussen/Innen: ich hatte Schwierigkeiten beim Hochladen der Photos, zum Teil sind sie viel zu schwer, und ich musste sie erst in Photoshop bearbeiten, dann habe ich entedeckt, dass es bei Blogger eine neue Version des Editors gibt, jetz geht es viel besser und schneller.
ich lasse die Photos so gross wie es geht, denn wenn man sie dann anklikkt hat man wunderbare Gross-Aufnahmen!!!