13. November 2008

FORMEN im Stein, fertig gearbeitet


So, es ist schon eine Weile her : da bin ich wieder virtuell, der Stein ebenfalls ... Mein Stein ist immer noch in der Endphase, d.h. er wird „glatt“ gemacht. Bei Speckstein ist das keine so gewaltige Anstrengung, es ist sogar ein Vergnügen da man schnell voran kommt, oft schon zu schnell. Da der Stein sehr „weich“ ist, hat man schnell, ohne es zu wollen Kratzer, aus Unachtsamkeit oder Ungeschick. Ein spitzer Gegenstand genügt schon, um eine Schramme hervor zu rufen. Das ist in der Endphase etwas ärgerlich. Ein anderes muss man ebenfalls beachten, da der Stein aus mehr oder weniger dünnen Lagen von verschiedenen Mineralien besteht kann es beim Schmirgeln an runden, oder stark gebogenen Stellen ( also im Schrägschnitt) vorkommen, da der Winkel so flach ist, dass das letzte Ende der Schicht hauchdünn wird und wie bei Blätterteig absplittert.



Irgendwann muss man mal aufhören zu schmirgeln, oder noch was auszubessern, ich habe beschlossen, dass die Form nun fertig ist. Am schönsten wird er Stein, wenn man ihn am Schluss mit einem sehr feinen Schmirgelpapier (Körnung 600) nass schmirgelt. Das ist angenehm, da so kein Staub frei kommt.


Die trockenen Form ist dann noch grau und matt, aber schon beim mehrmaligen Reiben mit der trockenen Hand entsteht ein „fettiger, satter “ Glanz, (daher vielleicht der Name: Speckstein).


Zuletzt wird der Stein einfach mit Antikwachs eingerieben, dann mit einem weichen Tuch poliert. Bei diesem Vorgang tritt die Maserung hervor, die grauen Stellen werden dunkler bis schwarz, die weissen Einlagerungen stechen hell hervor, und andere Mineralien, wie zum Beispiel moosgrüne –braune Schichten oder sogar feine goldene Einschlüsse glitzern . Das ist interessant, lenkt aber von der Form des Steins ab.

Jetzt wird mir klar, warum die meisten Speckstein Skulpturen runde, weiche, nicht sehr definierte organische Formen haben.
Ich wollte „meinen“ Stein nicht einfach rund und ohne besondere Konturen bearbeiten, deswegen habe ich die schon anfangs anwesende Bruchkante mit dem Meissel weiter ausgearbeitet, (Meisselspuren gelassen), und habe resolut grade Linien und Brüche eingearbeitet. Also Kontrast von Linien und Formen und Strukturen.
Ob das Endresultat nun interssant rüberkommt und als „gelungen“ angesehen werden kann, weiss ich nicht, Für mich war es ein allererster Versuch, an einem vorhandenen Stein eine „Form“ herauszuholen, mich dabei mit der Materie STEIN verraut zu machen und die verschiedenen Werkzeuge, (Raspel, Meissel, selbst Säge), anzuwenden.

Dieser erste Versuch hat mir gefallen und ich liebäugele schon mit einem neuen Entwurf...nur werde ich dann erst von einer vorhandenen oder entworfenen Form ausgehen und später den Stein oder auch ein anderes Matereial wählen.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh, wie schön! Und ich finde gut, wie du ein wenig Form in den Stein gebracht hast. Einfach klasse wie die natürliche Struktur jetzt zur Geltung kommt. War sicher nicht ganz einfach!
Hast du schon einen Namen für deine Skulptur, Aoea?

Anonym hat gesagt…

mir gefällt das ergebnis und so schön glänzend und die strukturen unterstützen die form und verdecken sie nicht.
herzlichen glückwunsch.

AOEA hat gesagt…

Liebe Annette Liebe Barbara,Danke für die "Bewertungen"!
;-)
Jetzt muss ich noch einen passenden Sockel "herbeizaubern", damit der STEIN auch richtig "steht".
Komischerweise kann ich noch keinen Namen finden, für dieses Erstlingswerk.
Anfangs erinnerte mich die Form an 2 fische, dann an ein Herz, vielleicht könnte ich jetst den Namen "Coeur brisé", = gebrochenes Herz wählen,(wegen des fast rundum gehenden Bruches) aber das klingt so traurig -dramatisch.
Vielleicht nenne ich ihn einfach
"Steinbruch-2008".....
nun mal sehen..ihr könnt ja auch einen Vorschlag machen
:-)

AOEA

Anonym hat gesagt…

Huh! Ja, sollte der Sockel eher kontrastieren, oder besser eine Ergänzung darstellen zur Skulptur? Vielleicht, wenn der Stein einen Bruch aufweist, sollte der Sockel richtig solide sein. Wieder Speckstein?

AOEA hat gesagt…

Tja,
Ein Sockel soll sich nicht aufdringen, sondern abrundend -ergänzend dazugehören,so als ob er von Anfang an dabei gesesen wäre..
nett gesagt, nicht wahr??
Wenn ich einen habe, zeige ich das Ergebnis!

AOEA

Anonym hat gesagt…

:-)
Geht OK!

Hermann Finkelsteen hat gesagt…

Liebe Aoea,
hast Du schon mal in einem Steinbruch gearbeitet? z.B. Kamara?
Herzlichst
Manni
P.S.
Ich konnte stundenlang den Sprengungen zuschauen.

Anonym hat gesagt…

Um Himmels Willen!

AOEA hat gesagt…

Lieber Herrmann "Manni",
Oh, in einem steinbruch? nein, dort habe ich noch nie gearbeitet, ich würde aber gerne einen besichtigen, (und auch ein par "Steinchen" mitnehmen); Sprengungen habe ich noch nie erlebt, das muss ja gewaltig sein!
Du sagst : Kamara, meinst du vielleicht Carara???
http://www.maxmarmicarrara.it/..??
schöööööön, gell????



und: @Annette! keine Angst, wenn man weit weg ist kann nix passieren, !

ich werde zwischen den "Adventsengeln", die dieses Jahr wieder "Original" erscheinen werden, etwas mehr über meine Steinexperimente- und Wünsche- und Ideen sagen...bisdann also!

Einen schönen ADVENT allen "vorbeilesern!!"...

Ralf hat gesagt…

Ich freue mich immer wieder, wenn es hier etwas Neues gibt. Da habe ich dann nichts Eiligeres zu tun als zu klicken, zu staunen, mich zu freuen und einfach zu genießen! - Nun, und heute hatte ich nichts Eiligeres zu tun, als Deinen Blog in meinem brandneuen Blog - http://beryosa.blogspot.com/ - zu verlinken :-)

Einen schönen Sonntag aus dem Schwarzwald wünscht Dir
Ealf