1. Mai 2011

Vom Monat Mai-und der Farbe Grün


Im Märzbild der berühmten Stundenbücher der Gebrüder Limburg tritt eine Gruppe von berittenen Frauen (oder Mädchen) mit maigrünen Mänteln auf.  Das mit Malachit gemalte Grün symbolisiert den Frühling und vielleicht auch die Jugendhaftigkeit der Mädchen. 
Die Wurzel des Wortes grün liegt in dem alten Wort ghro, was soviel wie wachsen und gedeihen bedeutet. Die Verwandtschaft des englischen Wortes grow mit green ist nicht von ungefähr. Mit Hilfe von Sonnenlicht und dem Kohlenstoffdioxid, das Tiere und Menschen erzeugen, produzieren die Pflanzen den lebensnotwendigen Sauerstoff und Stärke. Der Zauberstoff für den Prozess der Fotosynthese ist der grüne Farbstoff Chlorophyll (Blattgrün), der die Fähigkeit besitzt, anorganische Stoffe in organische umzuwandeln.

Obwohl das Chlorophyll schon seit mehreren Milliarden auf der Erde erfolgreich existiert, spielte die Farbe Grün bei den Jägern und Sammlern der Steinzeit im Gegensatz zur Farbe Rot offenbar kaum eine Rolle. So existieren praktisch keine Höhlenmalereienmit Darstellungen von Pflanzen, obwohl grüne Erden
zur Verfügung standen. Nach dem Untergang der Jagdvölker und mit dem Aufkommen des Ackerbaus traten zunehmend Götter in Erscheinung, die mit der Farbe Grün in Verbindung gebracht werden.
Im alten Ägypten war die Farbe Grün wie das Blau
positiv besetzt. In einer alten ägyptischen Hymne auf den lebensspendenden Fluss Nil heißt es:


Preiset in Ehrfurcht den Meister des Alls,
Der alle Ufer mit Grün geschmückt
Und leben lässt vom Vieh den Menschen
Und von den grünen Fluren das Vieh.
Du grünst, o Nil, du grünst die Gefilde.

Die altägyptische Himmelsgöttin und Göttin der Kuh Hathor wurde gelegentlich in der Gestalt eines grünen Baumes dargestellt. Sie galt als Herrin über die Liebe und das Leben. Eine Darstellung über die Göttin in einer Grabkammer zeigt, wie aus einer Maulbeerfeige eine schwere Brust heraushängt, die den Pharao tränkt. Besondere Bedeutung besaß der grüne Malachit.


© Thomas Seilnacht
 Er wurde gemahlen und mit Eiweiß, Akazienharz oder Feigenmilch verrührt, so dass eine smaragdgrüne Malfarbe und Schminke entstand. Diese wurde von den ägyptischen Frauen zum Schminken ihrer Augenlider verwendet. Neben seiner Verwendung als Pigment ist er bis heute ein beliebter Schmuckstein geblieben. Die Ägypter bauten das Mineral am Berg Sinai ab und gewannen daraus Kupfer. In der arabischen Welt nahm man gepulverten Malachit als Gegengift und gegen Geschwüre ein.
 Diese Wirkung ist wie seine Verwendung als Talisman, der Kinder vor Unfällen beschützen soll, eine Legende geblieben. Manche schreiben ihm jedoch noch heute heilende Kräfte zu. Ähnliches galt auch für den grünen Edelstein Smaragd.
Preiset in Ehrfurcht den Meister des Alls,
Der alle Ufer mit Grün geschmückt
Und leben lässt vom Vieh den Menschen
Und von den grünen Fluren das Vieh.
Du grünst, o Nil, du grünst die Gefilde.

Die altägyptische Himmelsgöttin und Göttin der Kuh Hathor wurde gelegentlich in der Gestalt eines grünen Baumes dargestellt. Sie galt als Herrin über die Liebe und das Leben. Eine Darstellung über die Göttin in einer Grabkammer zeigt, wie aus einer Maulbeerfeige eine schwere Brust heraushängt, die den Pharao tränkt. Besondere Bedeutung besaß der grüne Malachit. Er wurde gemahlen und mit Eiweiß, Akazienharz oder Feigenmilch verrührt, so dass eine smaragdgrüne Malfarbe und Schminke entstand. Diese wurde von den ägyptischen Frauen zum Schminken ihrer Augenlider verwendet. Neben seiner Verwendung als Pigment ist er bis heute ein beliebter Schmuckstein geblieben. Die Ägypter bauten das Mineral am Berg Sinai ab und gewannen daraus Kupfer. In der arabischen Welt nahm man gepulverten Malachit als Gegengift und gegen Geschwüre ein. Diese Wirkung ist wie seine Verwendung als Talisman, der Kinder vor Unfällen beschützen soll, eine Legende geblieben. Manche schreiben ihm jedoch noch heute heilende Kräfte zu. Ähnliches galt auch für den grünen Edelstein Smaragd.