29. November 2009

Alle Jahre wieder: der 1. ADVENT ...und DER BLAUE ENGEL


Wie kann man spüren , wenn Weihnachten naht? Mit den Augen kann man es nicht sehen, denn die Tage und die Nächte sind immer gleich, die Menschen leben und beschäftigen sich wie immer. Mit den Ohren kann man es nicht hören, denn es sind immer die selben Geräusche die ertönen: die Autos, die Flugzeuge die vorüberfliegen, die Kinder die schreien, und so weiter und so weiter.
Und dennoch passiert vier Wochen vor Weihnachten etwas sehr bedeutendes: Ein grosser Engel steigt vom Himmel herab und lädt die Bewohner der Erde ein, das Weihnachtsfest vorzubereiten. Er trägt einen grossen blauen Mantel, gewebt aus Stille und Frieden. Die meisten Menschen bemerken ihn gar nicht, denn sie sind mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Der Engel aber singt mit tiefer Stimme, und nur diejenigen, die ein aufmerksames Herz haben, können ihn hören.
Er singt: “Der Himmel kommt auf die Erde nieder, Gott kehrt in die Herzen der Menschen ein. Seid wachsam! Öffnet Ihm die Tür”!


Heute kommt dieser Engel und spricht zu den Herzen der Menschen.
Diejenigen, die Ihn hören, beginnen Weihnachten vorzubereiten, mit Gesang und Kerzenschein.

20. November 2009

Vom Kardinal, dem Krieg und den eifrigen Nonnen

Ja, also es ist ja deutlich, ein Flugzeug ( mit Propellermotoren) einmal eine runde Svastika, Boote mit einer englischen einer amerikanischen und einer mir unbekannten Flagge. Kanonen die lustig in die Luft böllern am Ufer geharnischten Nonnen mit der belgischer und fransös. Flagge -die mit Pfeil und Bogen einen 'Gegner ' niedergeschossen haben, ein Schild mit Svastika (oder Hakenkreuz) liegt daneben) eine andere Nonne die ein Hack-Beil schwingt...
Tja da hat eine Nonne oder mehrere gleichgesinnte dem Ausdruck gegeben, was zu schwer zu tragen war..dieses Dokument hat mit dem Kardinal MERCIER zu tun; hier einige Details:


Desiré-Joseph Mercier erhielt eine humanistische Schulbildung und studierte anschließend in Mecheln, Löwen und Paris die Fächer Katholische Theologie, Philosophie und Psychologie. Er empfing am 4. April 1874 das Sakrament der Priesterweihe und promovierte nach weiterführenden Studien zum Doktor der Philosophie.

Von 1877 bis 1882 leitete Mercier das Seminar Mechelen und unterrichtete Philosophie. Von 1882 bis 1905 dozierte er als ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Löwen. Darüber hinaus versah er verschiedene Leitungsaufgaben in der Priesterausbildung seines Bistums und gab eine philosophische Fachzeitschrift heraus.
1906 wurde Desiré-Joseph Mercier von Papst Pius X. zum Erzbischof von Mecheln ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 25. März 1906 der damalige Apostolische Nuntius von Belgien und spätere Kardinal, Antonio Vico.


Als König Albert I. während der deutschen Besatzung im Ersten Weltkrieg ins Exil fliehen musste, organisierte Mercier den Widerstand in Belgien.



Auf der Webseite des Klosters gibt es, wann man länger sucht, den sog. Hirtenbrief des Kadrinal Mercier...datiert aus dem Jahre 1914:

Er ermutigt die Soldaten mit grossem Pathos dem Angreifer Stand zu halten und das Vaterland zu verteidigen.


Die Nonnen haben dann in 35 Bildern die geschichtlichen Ereignisse fein säuberlich gemalt (aufgezeichnet) , die letzte Abbildung hat wohl dem Dokument Pate gestanden, welches dann auf dem besagten Speicher gefunden wurde.

Vorwort zum Buch Patriotismus und Standfestigkeit - Hirtenbrief S. E. CARDINAL MERCIER - Weihnachten 1914 veröffentlicht von der Internationalen katholischen Buchhandlung Brepols (Turnhout - Belgien) im Jahr 1921.“

(man muss tief runterscrollen um die 24 Abbildungen zu sehen)


Und so könnte das Dokument enstanden sein:


Im stillen bescheidenen "Kämmerlein" beugten sich Nonnen über ihre Pergamente und malten unermüdlich, malten ihr Leid und ihre Zweifel und ihre Ratlosigkeit.








Es könnte aus sein, dass erst viel später einige Abbildungen des Hirtenbirefes neu bearbeitet" wurden. Hier unten ein Detail aus Abbildung 25 wo einiges verändert wurde: "
im Original sieht man ein Wappenschild mit einem Adler, wobei in der anderen Darstellung der Adler durch eine gedrehte Svastika ersetzt ist... auch die Fahnen sind im Original "zeitgenössischer": keine Stras and Stripes und kein Union Jack...



-----> zum Vergrössern anklikken!!

Nun, wie dem auch sei, es ist vielleicht eine Aussage die in Bildern zeigt, was in Worten nicht ausgedrückt werden durfte...

Und damit ist das Thema beendet!!!

17. November 2009

Zum Schluss nochmal MICHAEL....etwas seltsam. zwar....

Nun ist das Thema ’ Michael in Brüssel’ noch nicht abgeschlossen, es gäbe da noch viel zu berichten, besonders natürlich wie die Mission des Michael im heutigen Michael-Zeitalter - und im Besonderen mit der Geschichte der Stadt Brüssel - zu erspüren wäre...aber das würde vielleicht zu lange werden.

Etwas allerdings kann ich mir nicht verkneifen zu berichten: Es gibt da noch ein ‚kleines’ kurioses Schlusspünktchen’ das auch mit dem Erzengel MICHAEL zu tun hat und das bis jetzt keine Antwort auf die Fage :

„wie konnte sowas entstehen und
wer hat das gemacht“ gefunden hat...

Eine kleine A5 Broschüre , die 4 mal im Jahr erscheint, kam pünktlich mit der MICHAEL-Herbstnummer ins Haus geflattert. Ich lese dieses Blättchen immer sehr gerne denn es wird von einer Schülermutter für die Eltern einer W-Schule geschmackvoll und textlich interessant herausgegeben. Diesmal war auf der Titelseite (natürlich) eine Michael-Abbildung : eine religiöse Buch-Miniaturmalerei, so wie sie in Klöstern von fleissigen Nonnen kunstvoll gemalt und vergoldet wurden, „Enluminure“ genannt.
Da ich grade selbst beschäftigt war, legte ich das Heftchen zur Seite. Später jedoch nahm ich es wieder auf, schaute diese Kalligraphie-Abeit an ( es war eine etwas undeutliche schwarz-weiss Fotokopie), blätterte weiter, um zu lesen, wunderte mich und schaute genauer auf diese Abbildung...und wurde stutzig. Da stimmte doch was nicht!!!!

Es befanden sich in diesem Bild ‚Objekte’ die da wirklich nicht hingehörten, ( zeitlich und inhaltlich gesehen ). Zuerst fand ich ein Objekt, dann ein weiteres, ein drittes....

Ich erkundigte mich bei der Schülermutter nach der Abbildung ( sie selber hatte noch nichts fremdes in dieser Miniaturmalerei entdeckt) und fragte woher diese stamme....Es war eine Abbildung aus dem Atelier der „Miniaturmalereien“ des Nonnenklosters Maredret (Benediktinerinnen) in Wallonien: (1891 gegründet) Region des Condroz befindet sich im westlichen geographischen Teil von Wallonien (Belgien).

Sie hatte diese Abbildung auf dem Speicher ihres Vaters gefunden, der in einem Schloss wohnte. Die Abbildung war nicht grösser als ca 5x10cm war unterzeichnet!!!

Seltsam! Wir entschlossen, einen Brief an das Kloster zu schicken und zu fragen, was es mit dieser Abbildung auf sich habe...( dies ist inzwischen geschehen, es kam eine erste Antwort, dass es sich in der Tat um eine Abbildung aus dem „Atelier des enluminures“ handele. Mit dieser Antwort waren wir aber nicht zufrieden und fragten nach der Bedeutung der „gefundenen fremden Objekte“. Man versprach uns, an „höherer Stelle“ nachzufragen....wir warten immer noch auf Antwort...

Ich lasse jetzt den Leser selber dieses Bild betrachten = (anklikken) und hoffe , dass jeder die seltsamen Dinge die nicht in den Kontext eines religiösen Bildes gehören, findet. Im Moment bleibt nichts anders übrig als:

Warten auf Antwort...

-->>>klikk



und nun ???

5. November 2009

Die Kathedrale - und die Suche nach dem Erzengel

Die Arbeit des Lay-out für das französische Mitteilungsblatt besteht darin, den Text korrekt und ausgewogen zu plazieren und nach Bildern zu suchen, die das, was der Text in Worten ausdrückt, bildlich zu „ untermalen“.
Im Artikel von Bart Lambregt über „MICHAEL und die Steinerschule in Brüssel“ wird über eine Abbildung des Erzengels berichtet die augenscheinlich “verloren“ oder „unauffindbar ist“. Die Abbildung, die dem Text beigefügt ist, ist aber eine andere , neueren Datums, und stellt eine vergoldete Statue des Erzengels Michael dar, die das Gegestück zu der heiligen Gudula ist.

Im antrhoposofischen Milieu „wusste“ man, dass Rudolf Steiner sich während seiner verschiedenen Reisen zwischen 1906 und 1910 , wenn auch nur kurz, in Brüssel aufgehalten hatte. Während eines Aufenthaltes besuchte er die Kathedrale und , so wird berichtet, betrachtete lange das Standbild des Erzengel Michael und sagte folgendes :
Es wäre gut, wenn jede anthroposophische Initiative in Brüssel vor diesem Bild innehalten würde.“
Mit anderen Worten: Jeder der vor diesem Bild meditiert kann erahnen, was diese Initiativen in Brüssel so aussergewöhnlich macht“...
Diese Aussage R. Steiners ist leider nirgens schriftlich hinterlegt, aber sie gehört in die Rubrik der „hypotetischen Aussagen“, die als wahr angenommen werden, da sie von Zeitgenossen R. Steiners der Nachwelt überliefert worden sind. Die Statue, von der hier die Rede ist, steht dort nicht mehr. “Man“ sagte, es sei das sehr schöne Bild eines jungen Engels mit fast weissem Gesicht; andere wiederum meinten, es handele sich um eine weisse Marmorstatue.
War es nun ein Bild oder eine Statue? Nichts Genaueres war bis jetzt bekannt, es kann aber sein, dass das Wort BILD daher komt, dass man im flämischen zu einer Statue „stanbeeld“ sagt und dass je nachdem in welcher Sprache man davon redete, entweder das Wort „standbeeld“ als „Bild“ oder „statue“ verstanden wurde. Also, nichts war deutlich und die Sache wurde umso spannender.
Bis jetz war also bekannt, dass eine Staute oder ein Bild in der Kathedrale gestanden hatte... Aber nichts war wirklich präzise....., das Thema wurde „geheimnisvoll“. Da man wusste, dass diese Statue sich in der Kathedrale befand, war die Wette sie wiederzufinden verlockend….und das war es, was mich veranlasste die Herausforderung anzunehmen.
Die ersten Nachforschungen ergaben die "Anwesenheit einer Statue irgendwo in den Tiefen der Sakristei ", die aber verschlossen war. Um Zugang zu bekommen musste ein Vorgesetzter die Tür öffnen. Andere Quellen sagten die Statue befände sich im Museum des Kirchenschatzes und man könnte sie teilweise durch eine Glasscheibe sehen. Die dritte Nachforschung ergab folgendes:
(Michel Bastin)
Ich bin durch Zufall im ‚Shop’ der Kathedrale auf einem Syllabus gestossen der von einem Studenten verfasst wurde. Darin wird in der Tat die Existenz einer Statue des „Saint-Michel " erwähnt; die an der Rückseite des Lettners stand. Der Lettner (im neugotischen Stil erbaut,) befand sich seit dem XIX°Jh. am Westeingang der Kathedrale und wurde anlässlich der letzten Restaurierungsarbeiten ( Ende gegen 1999) abgerissen. “
Demzufolge ist es diese Statue die jetzt am Eingang der Schatzkammer steht (dort, wo sich der Kirchen-Schatz befindet.) Leider wird in keiner der Neuveröffentlichungen genaueres darüber berichtet.
Aha, hier war also eine deutliche Spur!!!
Aber seit WANN befand sich diese Statue dort?
Die Arbeiten in der Kathedrale hatten +/- 25 Jahre gedauert! Man musste sich also vor Ort umschauen, um Antworten zu finden. So machte ich mich an einem schönen sonnigen Vormaittag auf den Weg zur Kathedrale.
Es erstaunt mich immer wieder wie lichtdurchflutet es in dieser Kirche ist. Einerseits ist es auf den hellen Stein aus dem sie gebaut ist zurückzuführen, andererseits spielt auch der Lichteinfall eine besondere Rolle: Das Gebäude steht auf halber Höhe zwischen dem Rathausplatz ( für das Volk) und dem „Mont des Arts“, (Berg der Künste) Sitz der Museen, des Königspalastes , der Ministerien, der Politiker und der Bourgeoisie. Die Fenster befinden sich in Ost-West Anordnung, sodass den ganzen Tag über die Sonne in die Kirche fällt. Seltsam,ist auch, dass man ob man nun vun „unten“ oder von „oben“ in die Kirche eitritt, immer eine grosse Treppe „hinauf“ gehen muss ( kurze Erinnerung an den Ursprung:..aus den Sümpfen entstanden wurde auf einer kleinen Höhe die erste Kirche gebaut...)
Ich beachtete weder die Glasfenster, die Orgel noch sonstige Sehenswürdigkeiten und machte mich auf die Suche nach dem Eingang der Schatzkammer: eine eiserne Gittertüre, ein schmaler Eingang (Eintritt 1€) liess den Blick auf einen mittelgrossen Raum frei, in dem die „Schätze“ golden blinkten, vereinzelt sogar hinter Glas. Da der Vorgesetzte noch mit einem Besucher sprach, hatte ich Zeit um einen neugiereigen Blick ins Innere zu werfen...um eventuell die Statuen zu entdecken, .... aber auf den ersten Blick konnte ich sie nicht.entdecken.
Dann war es an mir , meine Fragen zu stellen...: „man hat mir gesagt... ich suche...haben Sie ...die vor langer Zeit...Statue eines Erzengels“...i
ch kam nicht zum Ausreden ..da kam auch schon die direkte Antwort : „dort-sehen Sie… hinter Ihnen ....da oben....“ Tatsächlich, hinter mir, -ich musste den Kopf stark drehen und nach oben schauen- stand- auf einem Sockel von +/- 1.20m eine Statue aus Holz geschnitzt!! die einen jugendlichen Engel darstellte, mit gesenktem Blick, noch ausgebreiteten Flügeln, griechisch-römisch gekleidet, in der rechten Hand ein gesesnktes Schwert, in der linken Hand einen runden Schild, verziert mit einem Tatzenkreuz (wie bei den Templern), der linke Fuss leicht auf dem Kopf eines gefallenen Engels ruhend.
Diese Statue strömte eine graziöse Leichtigkeit und Anmut aus. Es war kein schwer bewaffneter und geharnischter Ritter der sich anschickt einen Drachen zu töten, obwohl seine Bewegungen Beherrschung und Entschlossenheit ausstrahlten. Mein erster Eindruck war : grosses Erstaunen !!!
Den gesuchten hier zu finden, -„abgestellt“-, hoch in einer dunklen Ecke ! Ich erhielt ohne Weiteres die Erlaubnis zu fotografieren, aber auch hier war das keine leichte Sache: durch den Platzmangel konnte ich weder genug Abstand nehmen noch einen geeigneteren Standort für gute Aufnahmen finden. Auch die Lichtverhältnisse waren ungünstig: Es gab entweder zu viel Schatten, oder zu viel Gegenlichtlicht
Der Vorgesetzte gab mir gerne einige Erklärungen:
„Die Statue ist aus polychromem und vergoldetem Holz. Sie stammt aus den südlichen Niederlanden, aus dem XIX Jahrhundert (geschätzt von 1600-1700).
(Um dies zu bestätigen hielt er mir den Katalog der Kathedrale,“vor die Nase“ wo alles schwarz auf weiss gedruckt stand, auch ein Foto war zu sehen.) Weiter erzählte er: „ Der Schutzpatron der Katehdrale ( zum ersten Mal erklang diese Wort) ist ein junger Erzengel ausgerüset mit Schwert und mit Schild, der den aufsäßigen Engel zurückdrängt. Dieser Kampf symbolisiert den inneren Kampf, den jeder Christ gegen den Dämon liefert, der das Böse darstellt. “
Die Statue wurde Ende des 19. Jahrhunderts aufgestellt und am Ende der Restaurierung der Kathedrale entfernt.
Nun - jetzt war das Rätsel gelöst, das „Bild“ -die „Statue“- war gefunden.
Natürlich kann man vor jedem Erzengelbild meditieren, aber in diesem Fall fand ich es interessant, herauszufinden vor welchem Bild (oder Statue) Rudolf Steiner seine „schicksalschweren“ Worte ausgesprochen hatte; als ob er vorgefühlt hätte, dass in Brüssel, der Kampf mit den Drachen ( Mehrzahl) noch nicht beendet sein würde..... ...
Nun stand diese Statue vor mir, und erinnerte mich an andere- „schon gesehenes Abbildungen-“ irgendwo, aber wo? Nach einigen Überlegungen fand ich es: es waren die Malereien von „Raffaello Santi“ genannt Raphaël.

Es gab aber weitere Abbildungen nach dem selben Motiv, so wie hier untenstehend..

gdfhdfh
Hier nun der Erzengel aus Brüssel: es handelt sch um die ersten Aufnahmen, die eben in etwas ungünstigen Umständen aufgenommen wurden...vielleicht ergibt sich eine Gelegenhiet, um wirklich bessere Aufnahmen machen zu können...
wer weiss...
die Bilder sollten zum Vergrössern ruhig angeklikkt werden!!!!!






* * *

3. November 2009

Fortsetzung des Themas: Michael und Brüssel: - Die Kathedrale – der Erzengel – und R. St.


Nochmal kurz was vorher war:
Wahrscheinlich vor dem 10. Jahrhundert: In den Sümpfen des Senne - Tals finden wir die ersten Bewohner. Ganz im Dunkel der Vergangenheit hebt sich die spätere Grosstadt Brüssel aus den Sümpfen, eine kleine Kapelle wird zu Ehren des Erzengel Michael erbaut. Später folgt eine Kathedrale,(Bauzeit von 1226 – 1490) die den beiden Heiligen MICHAEL und GUDULA geweiht wird.Kurz danach wird ein Rathaus erbaut, auf dessen Turmspitze der Schutzpatron „wacht“.
Die Religionskriege gingen dort vorbei, es gab um 1695 Zerstörungen , anschliesend kam die franz. Revolution.

Darauf folgte die die Kontra-Reform : im Laufe des XVII°, XVIII° und des XIX° Jahrhunderts wurden die Kirchen prachtvoll mit Kunstwerken der Kulturepoche (ideologisch und künstlerisch) dekoriert (im wahrsten Sinne des Wortes)... Letztendlich zerstörten die Städteplaner des XIX° und des XX° einige alte historische Viertel und somit auch die Spuren vergangener Kulturen.

Was die Kathedrale angeht, so hat sie nur ihr wunderbares historisches „Skelett“ bewahrt. Das einzige alte Werk ist ein grosses Glasfenster, das zwischen den beiden Türmen, am Eingang zu sehen ist. Es stellt das ‚letzte Urteil’ dar und wurde 1528 von Eduard de la Marck, gestiftet. Man sieht dort natürlich den Erzengel Michael. Alle anderen Abbildungen datieren aus dem XIX°-XX° Jahrhundert.

Nicht viel war übrig geblieben, auch nicht im Kirchen-Schatz.
Es verbleibt der Eindruck einer Leere.

Es gab den Skandal der blutenden Hostien, die Judenverfolgung. Vom Erzengel Michael sprach man nicht mehr.

Das könnte man so erklären: eine so weit in der Vergangeheit liegende „Person“ wie ein Erzengel wurde durch zwei wichtige Kult-Ereignisse (die in der Kathedrale und beim Volk immer noch omnipräsent sind, )verdrängt: nämlich: die Verehrung der heiligen Muttergottes und –leider: der Kult der entweihten Hostien. (verbunden mit dem Judentum).

Erst ab dem XIX° Jh. Scheint die Stadt sich ihrem Heiligen Schutzpatron zu entsinnen. Das Jesuitenkollege der Stadt wird unter seine Schirmherrschaft gestellt. Erst 1909 nimmt die „Université libre de Bruxelles“(eine Laien-Institution, die 1834 von den Freimaurern (als Gegenpol der Katholischen Universität von Leuven) gegründet wurde, den Erzengel Michael als Emblem.

Es ist wahr, dass sein Schwert durch die Fackel von Prometheus ersetzt wird: er thront über den Devisen „scientia vincere tenebras“: die (Licht von), Wissenschaft wird die Dunkelheit besiegen:

Nun kann man sich fragen : Was bedeutete diese Verehrung des Michael im Verlauf der Jahrunderte? Wie wird die Weiterentwicklung sein? Wird es eine solche geben? Fragen über Fragen.

Ein Historiker würde es so berichten:
„in dieser inzwischen grossen und internationalen Stadt Brüssel lebte eine kleine Gruppe von Menschen, die sich um eine bestimmte Person und ihre ‚Lehre’ zusammengefunden hatten. Diese ‚Lehre’ (manche nennen es auch ‚Geisteswissenschaft’) kam von Deutschland ( eigentlich der Schweiz) über die Niederlande nach Belgien und verbreitete sich schnell im flämischen Teil des Landes, während der französisch sprechende Teil der Bewohner geringer war und etwas langsamer dies neue ‚Lehre’ aufnahm. Insgesamt gibt es 500 Mitglieder dieser Gesellschaft, davon 400 flämisch sprechende, und 100 französisch sprechende. Zusammen formen sie die (AViB)-(SAeB).“

Ich schreibe dies „Hieroglyphen“ denn ich bin sicher, dass die „deutschsprachigen Mitglieder“ dieser Lehre (AAG) oder (AGiD) nun wissen worum es sich handelt! J
Nun ist es ja nicht erstaunlich dass gerade diese Menschen auch den Erzengel Michael verehren. Sie nennen diese Zeit auch „ Michaelisches Zeitalter“.
Sie bauen ihm keine Kathedralen, sondern feiern eher einmal pro Jahr ein „Michelsfest“. Diese Fest wird von allen Altersgruppen gefeiert, angefangen vom Kindergarten über die Schulen und verschiedenen Lese-Gruppen bis in die Altersheime. Diese Menschen haben ein Nachrichtenblatt für ihre Mitglieder, in dem sie 4 mal im Jahr alle wissenswerten Ereignisse kommentieren, ankündigen und besprechen.
Nun war anlässliche eines solchen Festes eine Thema-Doppelnummer Fr und NL mit dem Titel „Michael und Brüssel“ geplant. In beiden Heften standen 8 gemeinsame Artikel die mit dem Michales-Thema und Brüssel zusammen hingen.
Auszüge aus einem der Artikel sind hier in diesem BLOG ja schon erwähnt worden.
Nun gab es einen kleinen Artikel der von der „Steinerschool Brussel“ ausging, in dem ein ( wie sich hinterher herausstellte) wichtiger Satz stand.
Rudolf Steiner hatte während seiner Reisen und bei einem Aufenthalt in Brüssel (zwischen 1906 und 1910) die Katehdrale in Brüssel besucht und einen bedeutungsvollen Ausspruch gemacht.
Davon wird im folgenden Bericht weiter erzählt!!
Bisdann also!